Montag, 27. Juli 2009

2009 - Gunzenhausen

(23. - 26.07.2009)

Romantisches Mittelalter. Unter diesem Motto stand diese Tour. Und Gunzenhausen am Altmühlsee war dafür ein geeignetes Basislager mit einer ausreichenden Gaststättendichte...


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Treffpunkt war diesmal Würzburg. Werner und Wolfgang kamen mit dem IC aus Braunschweig, Michael mit dem Mercedes, dem späteren Reisefahrzeug, aus Mainz. Und Peter war ja schon da. Vom Bahnhof aus ging es zunächst den Main entlang, wo wir dann in Randersacker im Gasthaus zum Bären zu Mittag aßen. Es war lecker wie immer!


v.l.n.r.: Wolfgang, Werner, Michael, Peter

Es hätte wohl keiner gejammert, wären wir einfach da geblieben. Aber wir hatten gebucht, und so ging es im strömenden Regen weiter. Über Marktbreit, Uffenheim und schließlich Ansbach erreichten wir die fränkische Seenplatte.



Wohlauf, die Luft geht frisch und frei... (Frankenlied)







Und Petrus war uns hold (was Wunder?): das Wetter besserte sich! Es war trotzdem eine gute Idee von Michael, gleich drei Stockschirme mitzunehmen. Da Wolfgang sich selbst beschirmen konnte, reichten sie auch aus, wenn es mal kurz tröpfelte...



Auf dem Bild nicht zu sehen sind der Große und Kleine Brombachsee. Sie sind wesentlich größer als der zuerst geflutete Altmühlsee mit der Vogelinsel.



Als wir nach dem Einchecken im "Gasthof zur Linde" (mit Metzgerei!) einen Spaziergang über den langgestreckten Markt wagten, war es noch hell. Als wir den Platz zum zweiten Mal durchschritten, war es schon recht dunkel. Im "Lehner" war es einfach zu gemütlich! Da sich der Platz ziemlich in die Länge zieht machten wir noch einen Zwischenstopp im "Adlerbräu", wo wir es mit einer kampferprobten Kellnerin zu tun bekamen. Sie empfahl uns dann schließlich den "Holzwurm" für den Absacker, der bei Michael auch Absinth genannt werden durfte. Ein echter Geheimtipp, der noch nicht einmal eine eigene Homepage hat, so verschwiegen geht es da zu...

Für den kommenden Tag war eine weiträumige Erkundung geplant. Michael war uns ein bisweilen forscher Chaffeur. Unser erstes Ziel war Dinkelsbühl. Im nachhinein die schönste der drei Städte, die wir uns an diesem Tag anschauten.



Das "Museum 3. Dimension" war spannend und eine Herausforderung nach dem gestrigen Aufschlag. So mancher wackere Geselle bekam bei dem ein oder anderen Exponat einen spiraligen Blick.



Neben Hologrammen gab es 3d-Fotos und allerlei Unmögliches zu bestaunen.



In Nördlingen besuchten wir die Kirche St. Georg. Und fühlten uns schnell an Dinkelsbühl erinnert. In der Tat waren sich Nördlingen und Dinkelsbühl nicht immer wohlgesonnen. Und Nördlingen war sauer, dass die Nachbarstadt ihr immer wieder die Kirchenbaumeister abspenstig machte. Daher also so manche Ähnlichkeit...


Orgel von St. Georg, Nördlingen

Nach einer kleinen Erfrischung ging es weiter nach Eichstätt, der katholischen Universitätsstadt mit kleinen evangelischen Einsprengseln.



Und dann nach Hause und an den Tisch! Die Füße schmerzten, und die Mägen grummelten. So suchten wir denn geschwind den "Gasthof zur Post" auf. Die ehemalige thurn -und taxische Poststation beherbergte schon vor uns viel Prominenz, wie Johann Wolfgang v. Goethe und König Ludwig I. von Bayern.

Nach dem Essen wollte unser Michael dann noch unter Palmen sitzen und scheußliche Musik hören. Nun gut, wir haben ihm den Wunsch erfüllt. Der so genannte Grillabend in seinem Hotel fand aber auch kaum Anklang, obwohl sich das jugendliche Personal so mühte!



Am Samstag fuhren wir nach dem Frühstück nach Eschenbach. Genauer: nach Wolframs-Eschenbach, der Heimat des Parzival-Dichters. Leider waren wir zu früh, denn das Museum hatte noch geschlossen. Eine kleine Ortsbegehung diente als Ausgleich, bei der uns die fränkischen Verlockungen mal wieder bewusst wurden. A halbe Maß Bier für 1,80 €? Gibt es hier noch! Und natürlich Metzgereien. Sie sehen alle sehr einladend aus, und es gibt ihrer viele...



Mittags nach Spalt, und nach dem Essen wieder zurück. Das Museum wollten wir uns auf gar keinen Fall engehen lassen!



Im Hans Gruber Keller tranken wir das mit Abstand beste Bier der Tour! Natürlich aus der Hofenstadt Spalt, und diesmal gut gekühlt, genau so, wie Werner es mag.



Fast hätten wir in zum Vorbildverbraucher gekürt und einen Testimonialspot mit ihm gemacht...



Richard Wagner: Parsifal (Vorspiel zum 2. Akt)








So eingestimmt machten wir uns auf die Suche nach dem Gral.



Kurzes Stelldichein am dem Wolfram gewidmeten Brunnen und dann hinein ins



Der Rundgang durch das Museum war sehr lohnend, und die selbst gestellte Frage, ob man Literatur ausstellen kann, auf's Entschiedenste beantwortet!



In der nahen Kirche, dem Liebfrauenmünster, entdeckten wir überraschende Schätze, denen wir uns mit der gebührenden Aufmerksamkeit und Wertschätzung widmeten. Besonders diesem spätgotischen Altar aus der Schule des Nürnberger Veit Stoß. Gemeinsam haben wir fast alle Inhalte des kostbaren Rosenkranzaltars enträtselt...

Was noch zu klären war:

"Die Bezeichnung Münster ist ein frühes deutsches Lehnwort, abgeleitet vom lat./griech. monasterium = Kloster. Damit wurde zunächst eine Kirche, die ursprünglich nicht als Pfarrkirche, sondern als Teil eines Klosters oder Kapitels (Stiftskirche) gebaut wurde, bezeichnet. Im 13. Jahrhundert entwickelte sich daraus die Bedeutung Großkirche, sodass in Süddeutschland und angrenzenden Ländern mit „Münster“ außer Stiftskirchen auch Bischofskirchen und einige große Stadtpfarrkirchen bezeichnet wurden. Auch über den Bautyp sagt der Begriff nichts aus. Die Bezeichnung „Münster“ ist also eine traditionell festgelegte Benennung für eine bestimmte Kirche." (Wikipedia)

Die Tage waren gezählt, und der eine ging etwas früher ins Bett, die anderen später. Und da lässt man schon mal seinen Schlüssel liegen. Gell, Michael? Aber das Glück ist mit den Vergesslichen.



Die Rückfahrt ging über Würzburg, dann über Sommerhausen, wo wir sehr lecker zu Mittag aßen, und zwar im Weinhaus Düll, das uns inzwischen schon von einigen Besuchen her bekannt ist. Der erste gemeinsame war übrigens 1997, dem Geburtsjahr der Bad Boys! Ein Prosit!

Und schließlich beschlossen wir den vergnüglichen Teil der Tour bei ( inzwischen) unserem Hauswinzer Willi Dorsch. Das Foto entstand übrigens bei einer anderen Gelegenheit zwei Jahre zuvor. Da wir aber regelmäßig bei ihm die Kamera in der Tasche lassen sei es als Ergänzung erlaubt.



Der Besuch war nett wie immer und so stürzten wir uns erst um 16 Uhr auf die überfüllte Autobahn. Der Michael schlug sich nach Mainz durch, der Rest via Land- und Bundesstraßen nach Braunschweig.

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